Dirk Jansen über das letzte Saisonspiel der Ersten am 21. Mai gegen Lieme, bei sonnigem Wetter und einigen Überraschungen.

Klippert und Bosch sichern überraschenden 5:3 Sieg

Bei sonnigem Wetter stand am 21.5. das letzte Saisonspiel gegen Lieme an. Für uns ging es um nichts mehr und auch Lieme hatte am letzten Spieltag die Chancen auf einen Aufstieg auf ein Minimum reduziert und war davon abhängig, dass Konkurrent Münster gegen den Tabellenletzten aus Duisburg patzen musste. Da dies sehr unwahrscheinlich war, gingen beide Teams relaxt ins Spiel. Durch die Ausfälle von Bouaraba und Kuhnen musste auf Verstärkungen aus der zweiten Mannschaft zurückgegriffen werden. Jan Oliver Klippert und Roland Krämer freuten sich über ihre Einsätze und gingen motiviert an die Bretter. Lieme war ohne ihr Brett 3 A. Himpenmacher angereist, so dass für einige von uns die Vorbereitung ins Leere lief.

Das Spiel startete pünktlich um 11 Uhr, was an sich keiner weiteren Erwähnung bedürfte. Jedoch war der Schiedsrichter zu diesem Zeitpunkt noch nicht anwesend, so dass sich die Teams einigten dennoch anzufangen. Dieser hatte sich jedoch nur verfahren und war kurz nach 11 vor Ort.
Nach gut zwei Stunden endete die Partie zwischen Hans Klip und Andre Schaffarczyk mit einem Remis. Hans war nicht so gut aus der Eröffnung gekommen und musste so mit der Punkteteilung zufrieden sein.
Dirk Jansen gewann kurze Zeit darauf seine Partie gegen Oliver Schulte. Nachdem Schulte durch eine Unachtsamkeit ein Zentrumsbauer verloren gegangen war und dadurch auch sein starker schwarzfeldriger Läufer getauscht wurde, dauerte es nur 6 Züge, bis Schulte in aussichtsloser Stellung die Waffen streckte.
GM Thorsten Haub gelang am ersten Brett gegen Arnold Essing ein schöner Sieg mit den schwarzen Steinen. Wie gewohnt baute sich Haub zunächst ruhig auf, konnte dann aber durch eine taktische Abwicklung Material und Partie gewinnen.
Etwa zeitgleich musste Dawid Pieper das erste Mal in dieser Saison aufgeben. Gegen Tristan Niermann war dies vielleicht ärgerlich, aber keine Schande. Niermann, erst 17 Jahre alt, gewann 8 von 9 Partien in dieser Saison und war mit einer ELO von über 2300 sehr stark einzuschätzen. Im Mittelspiel kam es im Zentrum zu einer für Pieper ungünstigen Abwicklung der Bauernstruktur, bei der letztlich ein Bauer abhanden kam. Dadurch ergaben sich für Niermann drei verbundene Freibauern, gegen die kein Kraut mehr gewachsen war.
Nachdem Roland Krämer nach langer Zeit guter Stellung und guter Gegenwehr gegen Joachim Stark aufgeben musste, entwickelte sich ein zäher Kampf an den letzten drei Brettern, dabei stand Marc Schulze am besten. Gegen Holger Stork spielte er eine gute Angriffspartie und öffnete geschickt den Damenflügel. Nach einem Qualitätsgewinn setzte sich die Stärke der auf der 7. Reihe auftauchenden Türme durch und nach einem weiteren Figurenverlust stand der Sieg fest.
Doch der Gesamtsieg stand noch lange nicht fest. Jan Oliver Klippert (siehe Foto unten links) hatte einen Minusbauern in einem komplizierten Endspiel über die Zeitklippe gerettet, ohne die Partie zu verlieren und wehrte sich nach Kräften. Immer am Rande des Abgrunds fand er einige rettende Züge und befreite sich so geschickt aus dem
Druckspiel seines Gegners. Schließlich gewann er den Minusbauern zurück und gelangte sogar in eine aktivere Stellung, die aber aufgrund der ungleichfarbigen Läufer nicht zu gewinnen war. So endete dieses Spiel gegen Nils Stukenbrok, immerhin über 200 Punkte stärker eingestuft, mit einem wichtigen Remis zum 4:3. Da Jeroen Bosch schon seit langer Zeit ein leicht vorteilhaftes Turmendspiel hatte, war der Gesamtsieg nun kaum noch zu verhindern.

Während nun der Rest der Mannschaft mit den Gegnern gemeinsam Würstchen, Salat und Brötchen frönten, dauerte es am Ende fast 6 Stunden, bis Bosch (siehe Foto unten rechts) gegen René Wittke dank seiner sehr guten Endspiel-Kenntnisse den vollen Punkte einfuhr. Wer im Turmendspiel nicht so fit sein sollte, kann bei Jeroen sicher noch eine Menge lernen!

Versöhnliches Ende einer Saison mit Höhen und Tiefen

So endete die Saison am Ende versöhnlich, war sie doch geprägt von einigen Überraschungen positiver wie negativer Natur. Schöne Siege gegen Brühl und Duisburg in 2016 wurden überschattet von einem völlig unnötigen Punktverlust beim 4:4 in Bochum, dem sogar eine nicht unverdiente aber nominell überraschende Niederlage gegen Bielefeld folgte. Nach wiederum schönen Erfolgen gegen Neuenkirchen und Katernberg kam es im Spiel gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Münster zu einem Waterloo. Der Einsatz von Gergely Szabo und Florian Sebe nützte nichts. Einzig Szabos schneller Sieg am Spitzenbrett war positiv. Schachblindheit bei mir selbst in ungeahntem Ausmaß sowie Verlustpartien von Bouaraba und Klip bei Remisen an allen anderen Brettern ließen alle Aufstiegsträume platzen. Es kam wie es kommen musste – leicht ersatzgeschwächt aber sicher auch nicht in guter Form spielend ging auch das Spiel in Ratingen verloren, die gegen uns ihren einzigen Sieg holten. Mit dem abschließenden Sieg belegten wir am Ende fern aller Abstiegssorgen einen 4. Platz, der sicher nicht schlecht ist, den wir uns aber besser gewünscht hätten.
Nachdem Dirk Jansen nun vier Jahre die Mannschaftsführung innehatte, wird nun ab der kommenden Saison Dawid Pieper diese Aufgabe übernehmen. Doch dies wird ihm sicher genauso problemlos gelingen wie seinem Vorgänger. Wir werden sehen, was die kommende Spielzeit bringen wird.